Meine Mamma, gute 70, meint, wer „googelt“, der backt einen Marmorkuchen in entsprechender Form. Andere denken, Apple sei ein Obsthändler, Microsoft ein Fensterbauer und Facebook das Standardwerk der plastischen Chirurgie.
Im gerade erschienenen „Digital Economy Compass 2018“ des Zahlen-Dealers Statista werden solche Wissenslücken nun geschlossen. So erfährt man unter anderem, womit die Big Player im Digitalmarkt den meisten Umsatz machen: Microsoft 62% mit Soft-, Apple 81% mit Hardware, Google 86% und Facebook 98% mit Werbung, und, genauso überraschend, Amazon 82% mit Handel. Wer hätte es gedacht.
Interessanter finde ich da eher die Aufstellung der wertvollsten Unternehmen der Welt, gemessen am Börsenwert. Vor allem, wenn man den aktuellen Stand vergleicht mit, sagen wir mal, 2011. Damals waren die Top 5:
1. Exxon Mobil (406 Mrd. $)
2. Apple (377 Mrd. $)
3. PetroChina (275 Mrd. $)
4. Shell (234 Mrd. $)
5. Industrial and Commercial Bank of China (227 Mrd. $).
Im Jahre 2017 sah das schon anders aus:
1. Apple (861 Mrd. $, mehr als das doppelte)
2. Google (730 Mrd. $)
3. Microsoft (660 Mrd. $)
4. Amazon (564 Mrd. $)
5. Facebook (513 Mrd. $)
Da hat sich bisschen was getan. „So ein Schmarrn, wer soll denn des alles essen, Gugelhupf für 730 Milliarden?“ würde meine Mamma sagen.
Apple ist also 861 Milliarden Dollar wert. Das ist ungefähr so viel wie das Bruttoinlandsprodukt der Niederlande. Oder gut zweimal so viel wie das österreichische. Weil das Spielen mit Zahlen Statistikern so viel Spaß macht, haben sich die Kollegen von Statista den Taschenrechner geschnappt und ein paar sinnfreiere Vergleiche gezogen. Mit all seiner Kohle (also mit dem zur Verfügung stehenden Barem von einer Viertelbillion Dollar) könnte Apple demnach im sehr großen Stil shoppen gehen und beispielsweise den New Yorker Central Park kaufen. Oder alle Mannschaften der großen US-Sportligen NBA, NHL, NFL, MLB und MLS. Alle. Oder, auch nett, für jeden der 132.000 Angestellten einen Bugatti. Alternativ ließen sich für das Geld 1.680 neue Harry-Potter-Filme produzieren. Aber so viel Fantasie hat nicht mal J.K. Rowling, Voldemort sei Dank.
Noch sinnfreier ist die Auflistung dessen, was in einer Minute im Internet geschieht. Da werden 243.000 Fotos auf Facebook und 400 Stunden Videos auf YouTube hochgeladen, 29 Millionen WhatsApp-Nachrichten verschickt und 3,8 Millionen Suchanfragen bei Google eingegeben.
Gleichzeitig passiert „in real life“ auch einiges, das habe ich schnell selbst gegoogelt. In 60 Sekunden werden weltweit 21.000 Pizzen gebacken, 2.500 t Müll entsorgt, 150.000 Geschenke überreicht, 59 Ehen geschlossen und 258 Babys geboren.
Letzteres lässt hoffen, dass nicht alles nur noch digital abgewickelt wird. Wer weiß, wie lange das noch gilt fürs Heiraten und Kinderkriegen. Wir bleiben einfach optimistisch.